Die „Kronenzeitung“ sorgt sich angesichts weihnächtlicher Völlerei um unsere Verdauung.

„Das hilft bei Völlerei“, schreibt die Zeitung und empfiehlt:

„Sinnvoll ist eine mitternächtliche Gulaschsuppe. Paprika enthält Capsaicin, das durchblutungsfördernd und schützend auf die Schleimhäute wirkt sowie den Kreislauf anregt. Das Gleiche gilt für Speisen mit Rosmarin, Ingwer oder Curry. Bei flauem Magen hilft das Kauen von Kardamomsamen oder Süßholz. Das beruhigt den Verdauungstrakt.“

Quelle:

http://www.krone.at/Gesund-Fit/So_uebersteht_deine_Verdauung_den_Festtagsstress-Das_hilft_bei_Voellerei-Story-305535

Kommentar & Ergänzung:

Gar nicht schlecht, diese Tipps. Abgesehen davon, dass man einer Völlerei auch durch Masshalten vorbeugen könnte. Aber ich will damit nicht Askese in allen Lebenslagen propagieren. Essen darf auch Genuss sein.

Nach katholischer Lehre ist Völlerei übrigens eine der sieben Todsünden:

„Völlerei (auch Fresssucht, Schwelgerei, Gefräßigkeit, Maßlosigkeit und Unmäßigkeit) ist gemeinhin bekannt als die sechste der sieben Todsünden. Die Völlerei (lat. gula) ist die Charaktereigenschaft, das Laster, eines Menschen, die ihn zu einem ausschweifenden und maßlosen Leben führt und ihn somit undankbar gegenüber dem Schöpfer und der Gabe des Lebens werden lässt. Die Strafe für diese Todsünde ist in der katholischen Mythologie die Verbannung in die Hölle und das Erleiden ewiger Schmerzen. Deshalb führen Nonnen, Mönche und sehr gläubige Christen ein bescheidenes Leben. Der Dämon Beelzebub verkörpert die Völlerei.“

(Quelle: Wikipedia)

Völlerei an Weihnachten ist aus dieser Sicht natürlich besonders problematisch. Wer sich ausgerechnet an Weihnachten ein „One-way-ticket“ in die Hölle einhandelt, hat wahrlich nichts zu lachen. Als Ministrant a.D. bin ich in solchen Fragen natürlich Experte.

Zu den Tipps im Einzelnen:

Capsaicin wirkt nicht schleimhautschützend. Es reizt die Schleimhäute und fördert dadurch wohl die Darmperistaltik (Darmbewegungen). Das kann durchaus günstig wirken bei Völlegefühl. Auch Rosmarin, Ingwer und Curry sind Gewürze, die gegen Verdauungsbeschwerden helfen können. Ebenso ist das Kauen von Kardamomsamen nach dem Essen zur Förderung der Verdauung eine gute Empfehlung. Kümmel, Fenchel oder Anis wären gleichermassen geeignet. Süssholz zeigt gute Wirkung bei Entzündungen der Magenschleimhaut, aber das dürfte eher ein längerfristiger Effekt sein. Bei akuten Verdauungsbeschwerden ist Süssholz meines Erachtens nicht so überzeugend.

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Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde

Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz

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